Kolik beim Pferd - Ursachen für den Alarm im Pferdedarm


Für eine Kolik beim Pferd gibt es viele verschiedene Ursachen. Jedoch sind Futter und Stress die Hauptursachen einer Kolik. Deshalb ist es wichtig, auf eine gute Futterqualität zu achten und sensible Pferde nicht unnötigem Stress auszusetzen.

Die Kolik beim Pferd ist eine der grössten Ängste von jedem Pferdebesitzer. Denn eine Kolik ist nicht nur sehr schmerzhaft für das Pferd, leider ist auch die Sterblichkeitsrate relativ hoch. Die Kolik gehört zu den häufigsten natürlichen Todesursachen bei Pferden. Hier wird auch niemand verschont, denn es kann alle Rassen, vom Fohlen bis zum Senior jeden treffen.

Erfahre in diesem Artikel, was eine Kolik genau ist, welche Ursachen es gibt und wie Du frühzeitig erkennst, wenn dein Liebling Schmerzen im Magen-Darmtrakt hat. Denn je früher eine Kolik erkannt und behandelt wird, desto grösser sind die Überlebenschancen für das Pferd. Am besten ist es aber natürlich, wenn es gar nicht erst zu einer Kolik kommt. Um richtig Vorzubeugen, ist es wichtig, die Ursachen zu kennen und diese zu vermeiden.

Kolik beim Pferd - Ursachen

Was ist eine Kolik beim Pferd?

Unter einer Kolik versteht man jegliche Zustände, die dem Pferd im Bauchraum Schmerzen bereiten. Am häufigsten ist natürlich der Magen- Darmtrakt betroffen. Jedoch kann die Ursache aber auch in den Harnorganen oder inneren Geschlechtsorganen versteckt sein. Also ist die Kolik selber eigentlich keine Krankheit, sondern ein Begriff für Symptome rund um und im Pferdebauch.

Wichtig: Jede Kolik ist ein Notfall! Das heisst, bei Verdacht auf Kolik immer den Tierarzt verständigen. Was Du im Notfall tun musst und wie Du deinen Liebling unterstützen kannst, bis der Tierarzt eintrifft, erfährst Du in folgendem Blogartikel:

Schon gewusst?

Der Name Kolik stammt von dem lateinischen Wort "colica" ab.

Der gesamte Darm des Pferdes ist etwa 10-mal so lang, wie seine eigene Körperlänge.

Bei einem durchschnittlich grossen, ausgewachsenen Pferd macht das ca. 25-30 Meter.

Im Vergleich: die Länge eines Menschendarms beträgt ca. 5-8 Meter.

Ursachen und Arten

Was löst eine Kolik aus? Diese Frage ist manchmal gar nicht so einfach zu beantworten. Jedoch gehören Futter und Stress zu den häufigsten Kolik Ursachen. Um die Kolik richtig zu behandeln, ist es wichtig, die Ursache herauszufinden. Und nicht alle werden genau gleich behandelt. Die verschiedenen Kolikarten und deren Ursachen sind:

Verstopfung im Dünndarm

Futter bei Kolik

Verstopfungen im Dünndarm werden oft von falscher Fütterung, wie zum Beispiel frischem Gras oder Fettgeschwulste, die den Dünndarm einschnüren, ausgelöst. Auslöser für das Einschnüren eines Teils des Dünndarms können zum Beispiel natürliche Engpässe des Darmes oder auch Spulwürmer sein.

In diesen Fällen kommt man meistens nicht um eine Operation herum. Die Chancen auf Heilung sind aber relativ gut.

Verstopfung im Dickdarm

Verstopfungen im Dickdarm können viele verschiedene Ursachen haben. Häufig wird diese Kolikart durch eine zu geringe Wasserzufuhr ausgelöst. Durch die fehlende Flüssigkeit, kann der Darminhalt nicht richtig ausgeschieden werden.

Auch die Fütterung ist hier oft verantwortlich, dass es zu einer Verstopfung im Dickdarm kommt. Zum Beispiel wenn das Pferd nicht genügend Heu bekommt oder zu viel Stroh frisst. Auch das Überfressen mit Kraftfutter kann zu Verstopfungen führen.

Wenn das Pferd das Futter nicht richtig zerkauen kann, zum Beispiel durch Blockaden im Kiefergelenk oder Zahnproblemen, kann dies ebenfalls zu Verstopfungen im Dickdarm führen. Daher ist es wichtig, das Pferd regelmässig von einem Osteopathen und Zahnarzt behandeln zu lassen.

Die Heilungschancen sind bei dieser Kolikart relativ gut. Jedoch kommt es oft vor, dass sich diese Kolik über mehrere Tage hinweg zieht und eher mild verläuft. Da ist es manchmal schwierig, die Kolik zu erkennen.

Möchtest Du überprüfen, ob dein Pferd ein blockiertes Kiefergelenk hat? Dann lies mein Blog "Ist das Kiefergelenk bei meinem Pferd blockiert?"

Darmverschluss

Bei einem Darmverschluss arbeitet die Darmmuskulatur nicht mehr richtig. Dies hat zur Folge, dass sich der Darm verkrampft oder sogar in seiner Aktivität gelähmt wird. Häufig verursachen Tumore, Geschwüre oder Lipome im Darm einen Darmverschluss.

Darmeinklemmung

Hierbei wird ein Teil des Darms irgendwo in der Bauchhöhle eingeklemmt. Zum Beispiel in einer Lücke des Bauchraumes. Bei Hengsten kann der Darm manchmal in den Hodensack "abrutschen". Ist ein Teil des Darms irgendwo eingeklemmt, muss unbedingt sofort operiert werden.

Darmdrehung / Darmverschlingung

Hierbei kommt es vor, dass ein Teil des Darms aufgast. Dies kommt am häufigsten durch Fehlgärungen, also schlechter Fütterung oder zu schneller Futterumstellung zustande. Da der Darm nicht in der Bauchhöhle befestigt ist, kann er sich durch das Gas nach oben verschieben, während ein anderer Teil des Darms wegen Überladung absinkt. So kann der Darm sich leicht verschlingen oder verdrehen. Auch hier ist meistens eine schnelle Operation notwendig.

Magenüberladung

Es gibt zwei verschiedene Arten einer Magenüberladung. Bei der primären Magenüberladung kann das Futter nicht schnell genug durch den Magen gelangen und sammelt sich im Magen an. Dies passiert oft, wenn das Pferd zu viel gärendes oder aufquellendes Futter gefressen hat.

Bei der sekundären Magenüberladung gelangen Futterreste aus dem Dünndarm zurück in den Magen. Dies kann zum Beispiel an einem Darmverschluss liegen, wodurch das Futter im Darm nicht weitertransportiert werden kann.

Pferd Kolik Symptome und Anzeichen

Jede Kolik ist ein Notfall und absolut ein Fall für den Tierarzt. Mit einer Magenüberladung ist aber keineswegs zu spassen! Nebst den unglaublich starken Schmerzen ist eine Magenüberladung höchst lebensbedrohlich für das Pferd. Denn durch die Überladung kann der Magen auf das Zwerchfell drücken und Atemprobleme sowie Kreislaufprobleme verursachen. Durch die Überdehnung des Magens kann dieser sogar reissen. Dadurch gelangt das Futter in den Bauchraum und infiziert die anderen Organe. Dies führt zum Tod.

Fängt dein Pferd an heftig zu Speicheln, streckt den Hals vor und versucht zu würgen (was aber nicht geht, da Pferde nicht erbrechen können), sollten bei Dir die Alarmglocken läuten. Denn das sind oft Zeichen einer Magenüberladung.

Gaskolik

Eine Gaskolik ist eigentlich eine Blähung im Pferdedarm. Da ist meistens der sichtbar grössere Bauchumfang ein auffälliges Zeichen. Die Blähungen werden meistens durch Futtermittel wie zum Beispiel frisch gemähtes Gras, Klee, Rüben, Brot, Mais oder Kartoffeln verursacht. Ebenso können aber auch Futtermittel, die durch Bakterien oder Pilze verkeimt sind, zu starken Blähungen führen und unter Umständen Lebensbedrohlich werden.

Krampfkolik

Ursachen für eine Krampfkolik sind meistens Stress, starker Wurmbefall und auch hier wieder Fütterungsfehler oder schlecht zerkautes Futter. Auch eine zu schnelle Futterumstellung kann Krapfkoliken verursachen. Denke daher immer daran, dein Pferd ist ein Gewohnheitstier, kein Gourmetesser. Futterumstellungen sollten so selten wie möglich gemacht werden und immer langsam verlaufen, damit der Pferdedarm sich ans neue Futter gewöhnen kann.

Sandkolik

Kolikarten

Bei der Sandkolik wird Sand während dem Fressen aufgenommen und setzt sich im Dickdarm ab. Dies geschieht, wenn Pferde zu lange auf stark abgefressenen Weiden oder Ausläufen mit Sandboden stehen. Oder wenn das Futter von sandigem Boden gefressen wird. Der Sand setzt sich im Dickdarm ab und wird nicht weitertransportiert. Irgendwann ist die Menge vom Sand so gross, dass es zu Darmverdrehungen kommen kann.

Stresskolik

Nebst schlechter Fütterung ist Stress einer der Hauptursachen für eine Kolik. Dass ein Pferd Stress hat, kann sehr viele Gründe haben, insbesondere in der Haltung des Pferdes. Zum Beispiel häufiger Stallwechsel, häufiger Wechsel in der Gruppenhaltung, schlechte Zusammenstellung der Herde, zu wenig Sozialkontakt, Stress mit dem Boxennachbar, zu enge Boxe, zu wenig Bewegungsmöglichkeit, Trennung von Pferdefreunden aber auch geopathische Belastungen und Elektrosmog.

Bei der Stresskolik ist es wichtig, dass nicht nur die akute Kolik behandelt wird, sondern auch der Stressauslöser gefunden und eliminiert wird. Bleibt der Stressfaktor weiterhin bestehen, kann es bald zur nächsten Kolik kommen.

Kolik beim Pferd

Das sind die Symptome bei Kolik

Die Symptome bei einer Kolik können fast so unterschiedlich sein wie die Ursachen einer Kolik. Zudem sind die Pferde ganz unterschiedliche Typen. Einige Pferde zeigen ihrem Besitzer sehr schnell und deutlich, wenn sie Schmerzen haben oder sich unwohl fühlen. Andere Pferde dagegen "fressen alles in sich rein" und leiden leise vor sich hin. Da ist es besonders schwierig, Symptome zu erkennen und richtig einzuschätzen. Um Dir zu helfen, eine Kolik bei deinem Liebling zu erkennen, siehst Du hier die Symptome auf einen Blick.

Symptome auf einen Blick

  • Häufiges Hinlegen und wieder aufstehen
  • Übermässiges Wälzen, auf dem Rücken liegen
  • Unruhe
  • Das Pferd verweigert Futter und Wasser
  • Scharren mit den Vorderbeinen
  • Häufiges Gähnen, Flehmen
  • Hundeartiges Sitzen
  • Nach hinten zum Bauch schauen
  • starkes Schwitzen
  • Verkrampfte Bauchmuskulatur
  • Zu wenig oder zu starke Darmgeräusche
  • Apathie / Bewegungsunlust
  • Kreislaufversagen, erhöhter Puls, gerötete Schleimhäute

Vorbeugen ist besser als behandeln

Mit der richtigen Fütterung und Vermeidung von Stressfaktoren kann das Risiko einer Kolik verringert werden. Beachte folgendes:

  • Achte auf gute Futterqualität, staubfreies Heu zur freien Verfügung
  • Futterumstellungen so wenig wie möglich, wenn doch notwendig dann langsame, schonende Umstellung.
  • Langsames Anweiden im Frühjahr
  • Kraftfuttergaben in mehrere kleinere Mahlzeiten aufteilen
  • Aufquellendes Futter immer lange genug in Wasser einweichen
  • Äpfel, Rüben, Leckerli und junges Gras nur im Mass geben
  • Regelmässiges Lösen von Blockaden durch einen Osteopathen (Z.B. Kiefergelenk)
  • Zähne regelmässig kontrollieren lassen
  • Stresssituationen vermeiden
  • Genügend Sozialkontakt und Auslauf bieten
  • Herdengruppe analysieren (fühlt sich dein Pferd in dieser Gruppe wohl?)
  • Zu häufige Stallwechsel vermeiden
Kolik beim Pferd vorbeugen

Brauchst Du Unterstützung?

Gerne helfe ich Dir, einer Kolik so gut wie möglich vorzubeugen. So kann ich helfen:

  • Manuelle Therapie (Osteo): Kiefergelenksblockaden lösen
  • Tierkommunikation: Stallwechsel, Analyse der Herde, Wohlbefinden des Pferdes
  • Energetische Tiertherapie: Geeignetes Futter / Futterumstellung, Stress auflösen, energetische Blockaden lösen
  • EAVET®: Schonende Untersuchung und Therapie des Verdauungssystems

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